Der Deutsch Drahthaar ist ein Allrounder und wer es versteht Ihn soweit zu bringen, dass er mit seinem Führer zusammenarbeiten möchte, hat den Besten unter den Jagdhunderassen.
Ein kleines Erlebnis - Entenjagd bei einem befreundeten Jäger
Klaus mit seinem kräftigen jungen, sehr gut ausgebildeten DD-Rüden aus meinem Zwinger, steht ca. 40 Meter neben mir am Wasser. Ich hatte meine leichtführige und sehr kontaktfreudige Hündin bei mir. Die Jagd begann und wir hatten guten Anflug.
Nach dem Abblasen der Jagd lagen bei jedem von uns fünf Enten im Wasser. Die meisten im Schilf und zwei in 40 Meter Entfernung auf offener Wasserfläche. Nun galt es schnell zu handeln, da der Wind die erlegten Enten immer weiter auf die offene Wasserfläche hinaustrieb. Klaus gab seinem Rüden das Kommando zur Suche und der Rüde stürmte los. Wir hörten sein arbeitsfreudiges Vorwärtsgehen noch eine Weile und er war weg…….
Zeitgleich konzentrierte ich mich auf die nach Außen treibenden Enten, diese wolle ich zu erst haben. Meine Hündin, Biggi von der Logaer Schanze, habe ich im Wasser auf Richtungsweisung ausgebildet, was sich im Weiteren als Vorteil erwies. Mein Kommando „Such weit voraus!“ Und die Hündin nahm die offene Wasserfläche sofort an. Durch den Wellengang konnte sie die erste Ente nicht sehen und schaute zu mir zurück. Ich wiederholte das Kommando und nach weiteren 20 Metern im Wasser hatte sie zur Ente Sichtkontakt. Alles danach war, wie es sich gehört: Aufnehmen, Bringen und korrekt Abgeben.
Mit der zweiten Ente auf der offenen Wasserfläche wurde es ebenso gemacht. Die Stellen wo die drei anderen Enten reingefallen sind, habe ich mir gemerkt. Ich schickte die Hündin an der Schilfkante weit raus, bis sie in den Wind kam und sofort rechts in den Schilfgürtel abbog. Und so kam ich flott und ohne Stress zu den anderen drei Enten.
Vom Rüden meines Standnachbarn Klaus hörte man nur das laute Stöbern auf der anderen Seite des Teiches. Klaus stand schon mit der Wathose im Wasser und wollte selbst nach den Enten suchen. Dann meine kurze Frage: „Soll ich meine Hündin deine Enten suchen lassen?“
Antwort: „Mein Asko wird bestimmt gleich zurückkommen. Aber du kannst ja schon mal anfangen.“
Biggi hatte auf Kommando die drei Enten von Klaus nacheinander schnell gefunden und korrekt gebracht.
Was will ich damit sagen?
Stellen Sie sich vor, meine Hündin wäre auch weg gewesen und unter den Anwesenden wären Interessenten an einem Jagdhund. Ein Drahthaar käme für sie dann womöglich nicht mehr in Frage.
Meiner Meinung nach hat sich die Zielsetzung bestätigt, dass in den Zuchtwartetagungen immer wieder betont wird, dass gehorsame und führige Deutsch Drahthaar gebraucht werden. Den meisten von uns DD-Führern ist das auch bewusst. Es muss sich noch mehr durchsetzen, dass nur ein gehorsamer und leichtführiger DD in Zusammenarbeit mit seinem Führer seine jagdlichen Aufgaben bestens erfüllen kann.
Wir haben uns für einen DD entschieden und sehen, dass sie nicht alle im Verhalten gleich sind, genauso, wie ihre Führer nicht alle im Verhalten gleich sind. Versuchen wir doch gemeinsam als DD-Führer aus unseren Hunden arbeitsfreudige Jagdhunde zu formen, so dass Jäger und Jungjäger, die die Möglichkeit haben, sagen: „So einen Hund will ich auch haben!“
Hilmar Pötschke
Loga 25
D-02699 Neschwitz
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